Es liegt Lok in der Luft? Nicht mehr in Findorff: Die Weihnachtsbeleuchtung ist defekt. Der verantwortliche Vorstand des Verein der Findorffer Geschäftsleute e.V. postet auf Facebook dazu als Stellungnahme: »Nun mussten wir ...schweren Herzens entscheiden, die Loks vorerst zu entfernen. Der Grund: Einige Lichter waren beschädigt, und bei der Überprüfung haben wir festgestellt, dass die Verankerungen nicht mehr sicher sind. ... Wir hoffen, dass wir die Loks eines Tages wieder zum Strahlen bringen können. In den kommenden Monaten werden wir prüfen, ob eine Reparatur möglich und finanzierbar ist, damit die Lichter vielleicht schon im nächsten Jahr wieder ihren Platz finden können.«
Marcella Dammrath-Tiefensee, 1. Vorsitzende im Vorstand des Vereins, lässt über den «Weser Kurier« verlautbaren: »Wir hoffen, dass wir die Loks eines Tages wieder zum Strahlen bringen können.« und verspricht. »In den kommenden Monaten wird geprüft, ob eine Reparatur möglich und finanzierbar ist.«
Der Verein der Findorffer Geschäftsleute e.V. wurden in den letzten Jahren massiv mit hohen Fördersummen subventioniert – und bittet immer wieder um Spenden.
Monate für eine Prüfung? Tatsache ist: Der Verein der Findorffer Geschäftsleute e.V. wurde in den letzten Jahren massiv mit hohen Fördersummen subventioniert – und bittet immer wieder um Spenden. Wo aber kann man eigentlich öffentlich im Detail nachlesen, wofür die Fördermittel der letzten Jahre verwendet wurden? Was seitens des Vorstands des Vereins der Findorffer Geschäftsleute e.V. im Stadtteil bis heute komplett fehlt: Eine öffentliche kommunizierte Darstellung über die Verwendung der Fördermittel in den letzten Jahren auf www.findorff.de
Weil öffentliche Transparenz von Beginn an und weiterhin im Vorstand des Vereins der Findorffer Geschäftsleute e.V. nicht gegeben ist, hatte FINDORFF GLEICH NEBENAN zu der konkreten Verwendung der Fördermittel als Presseanfrage bei der zuständigen bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation für 2021 bis 2023 angefragt. Die Aufstellung der Summen für 2021 und 2022 haben wir nachfolgend für unsere LeserInnen aufgeführt.
Dazu erklärte für 2023 zuletzt Markus Haacke, zuständig bei der Wirtschaftssenatoren für das Sachgebiet Zentren / Handel, gegenüber FINDORFF GLEICH NEBENAN: »Der Verein der Findorffer Geschäftsleute wird dieses Jahr mit einer Summe von 120.000 € gefördert. Für das kommende Jahr steht der Betrag aufgrund des noch nicht beschlossenen Doppelhaushaltes 2024/2025 noch nicht fest, es ist beabsichtigt, eine ähnliche Größenordnung vorzuhalten, falls entsprechende Haushaltsmittel zur Verfügung stehen.«
2021 wurde erstmalig gefördert. Die potentiellen Fördersumme betrug für das Jahr im Soll 50.000 €. 2022 gab es deutlich mehr finanziellen Bedarf: Die Fördersumme betrug im Soll 108.500 €. Mit welcher Summe wurde 2023 das sogenannte »Stadtteilmanagement« durch den Vorstand des Vereins der Findorffer Geschäftsleute e.V. gefördert? Die Aufstellung für 2023 wurde ebenfalls angefragt, aber eine Antwort steht trotz Nachfrage bis heute aus.
Die bisherige öffentliche Intransparenz seitens des Vorstands des Vereins der Findorffer Geschäftsleute e.V. sollte endlich beendet werden.
Anfang 2021 hatte der Vorstand des Verein der Findorffer Geschäftsleute mittels Förderung durch die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation erstmals einen Stadtteilmanager als hauptamtlichen Mitarbeiter eingestellt, der, wie weitere StadtteilmanagerInnen in den nachfolgenden drei Jahren, ohne jede nachhaltige Wirkung für alle relevanten Zielgruppen im Stadtteilmanagement nach kurzer Zeit wieder weg war.
Mit dem Vorstand des Vereins war zudem laut senatorischer Behörde besprochen worden, dass dieser ab 2023 eine regelmäßig tagende (z.B. 2 x pro Jahr) Lenkungsrunde einsetzen wird, an der auch VertreterInnen des Stadtteilbeirates als ordentliche Mitglieder teilnehmen sollten. Vorbild hierzu sollten Lenkungsrunden bei anderen geförderten Stadtteilmanagements sein, um der Forderung nach Transparenz Rechnung zu tragen. Was daraus wurde? Auch darüber gibt es seitens des Vorstands keine öffentliche Auskunft unter »Aktuelles« auf www.findorff.de
Ein transparent aufgestelltes Quartiersmanagment ist und bleibt die Alternative – falls es zukünftig noch entsprechende Mittel dafür gibt.
Die Intransparenz seitens des Vorstands des Vereins der Findorffer Geschäftsleute e.V. sollte endlich beendet werden – zumal Quartiersmanagements und ähnliche Einrichtungen in anderen Stadtteilen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit eine ganz andere Offenheit über die Verwendung von Subventionen = Steuergeldern zeigen.
Auch aus den bisherigen Erfahrungen mit wechselnden StadtteilmanagerInnen ohne nachhaltige Wirkung für den Stadtteil durch das sogenannte »Stadtteilmanagements«, dass durch den Vorstand des Vereins der Findorffer Geschäftsleute e.V neuerdings unter dem Label »Stadtteilmarketing« geführt wird, ist weiterhin als funktionierende Alternative ein transparenes Quartiermanagments zu fordern.
Der Beirat Findorff möchte daher endlich lokalpolitische Verantwortung wahrnehmen und den Aufbau dieser Alternative forcieren – falls es zukünftig noch entsprechende Mittel dafür gibt.
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