Auf dem Dach des Neubaus der beiden Baugemeinschaften waller wohnen und wallerleben wurde eine Photovoltaikanlage auf den Gründachflächen errichtet. Nachdem nun die letzten technischen Installationen erfolgt sind, können die Wohnungen und die KiTa direkt beim Einzug Mieterstrom vom eigenen Dach nutzen. Möglich gemacht hat das die Bremer Energiegenossenschaft BEGeno. Sie finanziert und betreibt die Anlage und liefert mit ihrem Dienstleister prosumergy GmbH aus Kassel den Strom direkt ins Haus.
Der Aufbau der Solaranlage auf einem Gründach stellte dabei durchaus Neuland für die Beteiligten dar. »Dachflächen sowohl für eine Begrünung als auch für die Stromproduktion zu nutzen, ist noch längst kein Standard«, sagt Tobias Jaletzky, Geschäftsleiter der BEGeno. »Es zeigt sich jedoch, dass die Kombination sehr viel Sinn macht und sich die höheren Investitionskosten lohnen. Das Gründach sorgt nicht nur für mehr Artenvielfalt, Regenrückhaltung und den Schutz der Dacheindeckung. Durch den kühlenden Effekt der Pflanzendecke entsteht ein kühleres Mikroklima, dass sich in einer höheren Stromernte der Photovoltaik (PV)-Module niederschlagen wird«, so Jaletzky weiter.
Realisierung dank gemeinschaftlicher Anstrengungen
Die BEGeno hat gemeinsam mit den Baugruppen lange an den Details für die Umsetzung gefeilt. »Leider sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen äußerst komplex und die Förderung eigentlich nicht ausreichend, um kleinere Mieterstromprojekte überhaupt wirtschaftlich betreiben zu können«, berichtet Tobias Jaletzky, Geschäftsleiter der BEGeno. Nur dank gemeinschaftlicher Anstrengungen und der Zusammenarbeit mit dem Bremer SolidarStrom sei die Realisierung möglich gewesen. Dank des innovativen Selbstbauansatzes konnten die Unterkonstruktion, die Module und die Verkabelung auf dem Dach von den künftigen BewohneInnen unter fachkundiger Anleitung selbst installiert werden. »Das spart nicht nur ein Stück weit Kosten ein, es lindert vor allem den spürbaren Fachkräftemangel in der Solarwirtschaft. Und natürlich schafft es eine echte Verbindung zur PV-Anlage« so Christian Gutsche, Gründer des Bremer SolidarStrom.
»Wir freuen uns sehr über die Fertigstellung der PV-Anlage und über die tolle Kooperation mit BEGeno und SolidarStrom. Den Aufbau auf dem Dach in Eigenleistung zu machen hat zudem richtig Spaß gemacht“, sagt Hauke Benhöfer von der Baugruppe wallerleben. „Jetzt beziehen wir nicht nur Ökostrom, sondern wir haben als Gemeinschaft ein tolles Projekt umgesetzt. Das passt einfach perfekt zur gemeinschaftlichen, selbstorganisierten und ökologischen Ausrichtung unserer beiden Baugruppen«, erklärt Anneke Petersen von waller wohnen.
Im Jahr werden etwa 10 Tonnen CO₂ eingespart.
Die PV-Anlage leistet in der Spitze 25 Kilowattpeak und erzeugt rechnerisch etwa die Hälfte des zukünftigen Strombedarfs im Gebäude. Im Jahr werden so etwa 10 Tonnen CO₂ eingespart. Ein Großteil des erzeugten Stroms wird in den beiden Gebäuden direkt im Rahmen von Mieterstromverträgen verbraucht. Die notwendigen Reststrommengen werden, ebenfalls ökologisch und genossenschaftlich, durch die Bürgerwerke eG aus Heidelberg bereitgestellt. Um die nicht unkomplizierte Abrechnung und die Kundenbetreuung kümmert sich wie bei früheren Projekten der BEGeno die prosumergy GmbH aus Kassel. »Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich auch sehr herzlich bei Planer Dirk Böhme von KAHRS Architekten, der Kurt Buck Baugesellschaft sowie bei Herrn Lück von VA Elektrotechnik für die kollegiale Zusammenarbeit bedanken«, ergänzt Tobias Jaletzky.
Ansprechpartner für weitere Informationen sind Tobias Jaletzky (Geschäftsleiter), Telefon 01520 5483326 und für Presse/Kommunikation: Ulf Jacob, Telefon 0151 17196353
Bürger Energie Bremen eG (BEGeno), Münchener Straße146, 28215 Bremen, www.begeno.de
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