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Wir stehen für Klimaschutz im Alltag – und möchten das Thema zugänglich für alle machen.

»Es gibt nichts Gutes, außer man tut es«, war das Motto einer öffentlichen Pflanzaktion in unserem Stadtteil, zu der Mitte November die Bremer Müllsammel-Initiative »CleanUpYourCity« und der ehrenamtlich organisierte Verein »Klimazone Bremen-Findorff« eingeladen hatte, die mit über 110 Mitgliedern (Stand Februar 2023) nach dem Bürgerverein die zweitgrößte Interessengemeinschaft in unserem Stadtteil ist. Im Fokus der Aktion standen Hemmstraße, Münchener Straße und Admiralstraße. Mathias Rätsch von FINDORFF GLEICH NEBENAN hat dieses vorbildliche Engagement Findorffer BürgerInnen zum Anlass genommen, Gesche Reich, Klimaschutzmanagerin bei der »Klimazone Bremen-Findorff« über die Hintergründe der Aktion zu interviewen.  

 

Großer Gemeinschaftssinn, um aktiv etwas für das Klima zu tun und mit über 100 Mitgliedern nach dem Bürgerverein die zweitgrößte Interessengemeinschaft in unserem Stadtteil: die Klimazone Findorff, Fotos © Klimazone Findorff
Großer Gemeinschaftssinn, um aktiv etwas für das Klima zu tun und mit über 100 Mitgliedern nach dem Bürgerverein die zweitgrößte Interessengemeinschaft in unserem Stadtteil: die Klimazone Findorff, Fotos © Klimazone Findorff

Gesche Reich, Sie sind Klimaschutzmanagerin im Verein »Klimazone Bremen-Findorff«. Wieviel Mitglieder hat der Verein mittlerweile?

 

 Aktuell unterstützen uns 111 Menschen aus Bremen mit ihrem Mitgliedsbeitrag und ehrenamtlichen Einsatz. Dafür sind wir sehr dankbar. Im letzten Jahr sind vermehrt Menschen bei uns eingetreten, um sich aktiv für den Klimaschutz im Stadtteil einzusetzen.

 

Zuletzt gab es eine Pflanzaktion in Findorff. Was wurde wo von wem gepflanzt? 

 

Wir haben sogar ein ganzes Pflanzfest veranstaltet, also zwei Pflanzaktionen an einem Tag. Hierfür haben wir mit Unterstützung von »Naturschutz2Go« 7.045 Frühblüher-Zwiebeln bestellt. Ein Großteil wurde am Vormittag von den 34 Mitarbeitenden der Gestra, Kindern vom Fidibus e.V. und ein paar AnwohnerInnen auf den Baumscheiben im Dreieck Münchener Straße – Hemmstraße – Walsroder Straße verpflanzt. Die restlichen Zwiebeln wurden am Nachmittag von engagierten FindorfferInnen bei den entsiegelten Flächen bei der Hemmstraße 305 und in der Admiralstraße verpflanzt. An den bepflanzten Bäumen haben wir Hinweisschilder angebracht, damit die Anwohnenden die Sprösslinge nicht direkt wieder zerdrücken. So langsam kann man schon die ersten Blüten entdecken.  

 

Möchte der Verein damit nur Zwiebeln, oder auch ein Zeichen zum Klimaschutz setzen?

 

Wir möchten nicht nur den Stadtteil verschönern, sondern auf wichtige Themen des Klimaschutzes aufmerksam machen. Unsere Pflanzfeste stehen unter dem Motto »Müll raus – Zwiebel rein«, weswegen wir vor dem Pflanzen den Müll weggesammelt haben. Gerade Zigarettenkippen sind kleine Giftbomben, die im Verdacht stehen Pflanzenwachstum zu hemmen. Stadtbäume sind durch das urbane Klima und den kleinen, verdichteten Standflächen besonderen Belastungen ausgesetzt. Viele Leute wissen nicht, dass die aufgestellten Bügel Baumschutzbügel

und keine Fahrradbügel sind.

 

Für welche Bereiche im Klimaschutz steht die »Klimazone Bremen-Findorff«?

 

Wir stehen für Klimaschutz im Alltag und möchten das große abstrakte Thema für alle zugänglich machen. Klimaschutz muss nicht immer dogmatisch sein, sondern Klimaschutz kann und soll auch Spaß machen. Besonders konzentrieren wir uns auf die vier Bereiche: Wohnen & Energie, Verkehr & Mobilität, Konsum und Ernährung, sowie Quartiersgestaltung.

 

Welche konkreten Projekte laufen gerade?

 

Wir haben viele verschiedene Projekte. Auf unser Homepage findet man dazu eine gute Übersicht. Aktuell haben wir die neue Workshop-Reihe »Klimafreundlich Kochen«, unsere Mobilitätsgruppe ist sehr aktiv und freut sich immer über Unterstützung. Jeden zweiten Dienstag im Monat um 17:00 Uhr gibt es einen offenen Treff. 

 

Ein Projekt ist »Bewohnerparken«, für das sich der Verein für die Verkehrswende mit klimafreundlichen und sozial verträglichen Mobilitätskonzepten einsetzt, um mehr Raum für Begegnung zu schaffen. Der Verein »Klimazone Bremen-Findorff« möchte »konstruktive Dialoge im Stadtteil fördern, wie wir diesen Weg zeitnah gehen können«. Mit wem sind Sie in Kontakt und wie gut gelingen diese Dialoge bspw. mit der auch in Findorff ansässigen Bürgerinitiative »Mobilitätsfrieden Bremen« und dem Vorstand der »Findorffer Geschäftsleute«?

 

Die Mobilitätsgruppe der Klimazone ist ebenfalls Teil des Verkehrswendenetzwerks in Bremen, weswegen hier ein steter Austausch auf kurzem Wege zwischen den aktiven Vereinen stattfindet. Die von Ihnen angesprochenen Beispiele wirken vielleicht auf den ersten Blick konträr, doch wir haben VertreterInnen beider Parteien im Kreis unserer Mitglieder, wodurch ein konstruktiver Austausch gefördert wird. 

 

Alle Fotos © Pressebilder, Klimazone Findorff


Nur zusammen können wir etwas bewirken.

Wie wichtig ist die kritische »Unterstützung« der LokalpolitikerInnen im Beirat Findorff von außen durch engagierte BürgerInnen, um den Klimaschutz auch auf lokaler Ebene im Stadtteil nur ein kleines Stück voranzubringen ?

 

Jede Unterstützung bringt den Klimaschutz und die Anliegen im Stadtteil voran. Nur zusammen können wir etwas bewirken.

 

Wie und kann man das Engagement der »Klimazone Bremen-Findorff« kennenlernen – und kann JedeR mitmachen ?

 

Bei uns darf jedeR mitmachen. Am besten lernt man uns beim Klima-Klönschnack kennen, jeden letzten Samstag im Monat ab 14:00 Uhr bieten wir ungezwungenes Kennenlernen und Austausch bei Heißgetränk und Kuchen.

 

Wie hoch ist der Jahresbeitrag für eine Mitgliedschaft ?

 

Einzelmitglieder unterstützen uns mit 30,00 €, eine Familienmitgliedschaft beträgt 45,00 €. Den Antrag kann man online ausfüllen und an uns schicken oder einfach in der Münchener Straße 146 vorbeikommen und einen Antrag rausholen. In der Regel sind wir Montag bis Freitag zu den normalen Geschäftszeiten da (immer wenn das Lastenrad draußen steht), wer auf Nummer sicher gehen will, ruft vorher kurz an.  

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Interview: Mathias Rätsch im März 2023, Fotos: Pressebilder © Klimazone Findorff

 

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© Klimazone Findorff, Pressefoto

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